Wie ich durch einige Gespräche
mit Anwohner von geplanten Windenergieanlagen, mitbekommen habe, ist
das Informationsdefizit sehr
groß. Man fürchtet den Lärm, obwohl eine Autobahn in
geringer Entfernung sicher alles überdeckt. Man wehrt ab wegen
Schattenwurf obwohl die Anlagen im Norden des Ortes geplant sind.
Man spricht noch 2007 von steuerlichen Vorteilen, die ja schon seit
Ende 2005 aufgehoben wurden. Es liegen utopische Vorstellungen, für
die Einspeisevergütungen vor. Oft ist der Unterschied in der
Vergütung zwischen Windkraft und Solarzellen nicht einmal
bekannt. Man begreift nicht, daß Windräder im Binnenland
nur auf Hügeln oder Anhöhen Sinn machen. Die eine oder
andere Info-Veranstaltung mehr hätte da bestimmt nicht
geschadet Es entsteht Neid,
weil die Eigentümer von Windradgrundstücken angeblich
absahnen und die Bauplatzinhaber geprellt werden. Gerade
diesbezüglich halte ich Lösungen für besser, die
einen Ausgleich für das ganze Dorf vorsehen, als solche, bei
denen nur mit dem Grundstückseigentümer verhandelt wird.
Und schließlich entsteht auch noch Unmut über
vermeintliche Millionäre, die am heimischen PC ihre
Geldvermehrung bewundern, während der arme Schlucker den Lärm
und das Bild der Windräder zu ertragen habe. Auch diesbezüglich
ist es besser, die Anwohner in
den Windpark durch Beteiligungen
einzubinden. Zum einem wird jedem bewußt, daß es sich
auch bei kleinen Beträgen um eine Risikoinvestition handelt.
Zum anderen wird dadurch eher bewußt, daß der Strom aus
der Steckdose mit gewissen Beeinträchtigungen erkauft werden
muß. Leider tragen die bürokratischen
Auswüchse der Genehmigung durch die Bafin und die
unterschiedliche steuerliche Behandlung in den verschiedenen Ländern
Europas dazu bei, daß Initiatoren Windparks an
Einzelinvestoren oder an Fonds aus Dänemark verkaufen, ohne
Rücksicht auf die ansässige Bevölkerung. Ich denke,
daß so manche Klage verhindert werden könnte, wenn mehr
Kontakt zu Bevölkerung gesucht würde. So manches
Bürgerwindprojekt ist gut akzeptiert. Einzelne Quertreiber
können so nicht eine falsch informierte Mehrheit hinter sich
scharen.